Jerusalem/München, Oktober 2020 – Am 13.10. war es soweit. Jerusalems Bürgermeister Moshe Lion und die Jerusalem Foundation mit ihrem Präsidenten Shai Doron luden erstmals zum virtuellen Austausch mit KommunalvertreterInnen deutscher Städte und Gemeinden zum Thema „COVID-19: Wie Bürgermeister*innen in Deutschland und Israel die Krise meistern.“
Schirmherrin des Jerusalem-Germany-Bürgermeisterforums war Frau Dr. h.c. Charlotte Knobloch, Präsidentin der Israelischen Kultusgemeinde München und Oberbayern. In ihrer Grußwortrede, die verlesen wurde, brachte Präsidentin Knobloch die Wichtigkeit dieser bilateralen kommunalen Begegnung zum Ausdruck: „..Gerade im schwierigen Umgang mit der Corona-Pandemie, die die ganze Welt herausfordert, müssen unsere Länder jetzt Seite an Seite stehen… Ich hoffe sehr, dass Zusammenarbeit und Austausch uns dabei helfen können, die Lage wieder besser in den Griff zu bekommen. Dieses Forum ist dafür besonders gut geeignet; denn letztlich sind es stets die Kommunen, die vor Ort tätig werden und die einen Großteil der Verantwortung tragen […].“
Moderiert wurde das Event von Erlangens ehemaliger Bürgermeisterin Dr. Elisabeth Preuß, die die kommunalen Herausforderungen Jerusalems aus ihren diversen Israel-Aufenthalten kennt. Sie begrüßte TeilnehmerInnen von Bamberg bis Kiel, von Berlin bis Oberammergau, von Karlsruhe bis München und führte mit viel Expertise durch die Veranstaltung.
Moshe Lion, Jerusalems Stadtoberhaupt, schilderte die Situation vor Ort und die seit sechs Monaten bestehende Ausnahmesituation in seiner Stadt. Jerusalem ist die am stärksten von der Covid-Krise betroffene Stadt Israels und steht deshalb vor besonderen Herausforderungen. Ob Juden, Christen oder Muslime – es gilt, dort mit allen drei großen Bevölkerungsgruppen in ständigem Kontakt zu sein und möglichst flexibel auf die akuten Bedürfnisse zu reagieren. Das betrifft vorrangig den Gesundheitsschutz, aber auch Bildung, Kultur sowie die Stärkung der lokalen Wirtschaftsstrukturen. Große Erfolge wurden unlängst bei der Eindämmung von Neuinfektionen in Ostjerusalem erzielt.
Im anschließenden Frageforum tauschten sich die deutschen Bürgermeister und DezernentInnen mit Moshe Lion und Foundation-Präsident Doron über die Pandemiesituation in beiden Ländern aus. Zur Sprache kamen u.a. Themen wie Anti-Corona-Demonstrationen, der aktuelle Universitätsbetrieb, die Situation in Pflege- und Altenheimen, die gesellschaftliche Akzeptanz eines zweiten Lockdowns sowie Mechanismen zur Eindämmung der durch Corona ausgelösten zunehmenden Vereinsamung von Menschen u.a. in den Risikogruppen.
Die Jerusalem Foundation als Initiatorin dieses bilateralen Bürgermeister-Events zeigte sich sehr zufrieden mit dem Ergebnis: „Virtuelle Begegnungen können persönliche natürlich nicht ersetzen“, so Gabriele Appel, Deutschland-Direktorin der Jerusalem Foundation. „Aber wir wollten einen Anfang machen und den Erfahrungsaustausch zwischen Jerusalem und deutschen Kommunen in Pandemie-Zeiten anregen. Nur so lassen sich Brücken schaffen für ein Voneinander-Lernen und gegenseitige Hilfe.“