11.02.2021

In dieser Ausgabe

 

  • MINT Bildung in den unterschiedlichen Stadtvierteln
  • Bildungsprojekte Fernunterricht
  • Amos Oz Förderpreis für Humanismus
  • Meet the Board: Jerusalem Foundation Switzerland

 

 

Wen Sie es eilig haben, aber doch wissen wollen, was das für die Bildung in Jerusalem bedeutet, sehen Sie sich unsere Zusammenfassung im Video an.

 

 

 

MINT Bildung in den unterschiedlichen Stadtvierteln

 

Am 11. Februar ist der Internationale Tag der Frauen und Mädchen in der Wissenschaft

 

 

Es geht weltweit viel Forschungspotenzial verloren, da zu wenige hochqualifizierte und gut ausgebildete Frauen in der Forschung arbeiten.

 

In den meisten Ländern, unabhängig davon, wo sie sich befinden, ist man bei der Gleichstellung der Geschlechter in den MINT-Fächern (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik) im Rückstand. Laut dem UNESCO-Institut für Statistik liegt der weltweite Frauenanteil in der Forschungs- und Entwicklungsarbeit bei unter 30 Prozent.

 

Ein wichtiges Instrument zur Bekämpfung dieser Ungleichheit in den Wissenschaften ist der Abbau der Hindernisse für Mädchen und Frauen im privaten Umfeld sowie im Unterricht und am Arbeitsplatz.

 

 

Dank Unterstützung aus der Schweiz: Mädchen im MINT-Unterricht im Jerusalemer Bloomfield Wissenschaftsmuseum

 

In Jerusalem kommen zusätzliche Faktoren dazu. Nicht nur Mädchen und Frauen müssen einen verbesserten Zugang zur MINT-Bildung bekommen, sondern auch Menschen aus unterschiedlichen religiösen Milieus benötigen zusätzliche Förderung.

 

Die Jerusalem Foundation setzt sich auf verschiedenen Ebenen dafür ein, dass Mädchen und Frauen den Zugang zur Wissenschaft über die MINT-Fächer offensteht. Da 38% der Jerusalemer Bevölkerung Arabisch spricht, werden Mädchen und Frauen sowohl auf Hebräisch als auch auf Arabisch im MINT-Unterricht gefördert.

 

Die Al Mada-Lehrerausbildung für MINT-Bildung wurde für die Jerusalemer Grundschulen angepasst und ausgeweitet. Das erfolgreiche Programm wurde vom Israel Center for Excellence in Education (ICEE) ins Leben gerufen, um den Mathematik- und Wissenschaftsunterricht in über 200 israelischen Grundschulen zu verändern.

 

Die Jerusalem Foundation will durch die Einbeziehung säkularer, religiöser und ultra-orthodoxer jüdischer Schulen einerseits sowie arabischer Schulen in Ost-Jerusalem andererseits Bildungslücken schliessen, um das Gefüge der Gesellschaft zu stärken. Ein zentraler Pfeiler der Bildung ist dabei auch der interkulturelle Austausch.

 

Das Programm umfasst innovative Lehrerfortbildungen in Mathematik und Naturwissenschaften durch ICEE-Experten und einen einfach zu verwendenden Lehrplan mit Lehrerhandbüchern und Schülermaterialien, die für verschiedene Kulturen und Sprachen – einschliesslich Arabisch – angepasst sind.

 

Fünfzig Grundschulen in den am meisten benachteiligten Gemeinden Jerusalems werden im ersten Jahr des Programms profitieren. Ziel ist es, dieses Engagement in den folgenden Jahren laufend zu erweitern.

 

Unterstützen Sie die Mädchen und Frauen in der Wissenschaft für eine gleichberechtigte, aufgeklärte Gesellschaft.

 

 

 

 

Auch die Jungs erhalten Unterstützung

 

Zusätzlich werden Bildungsangebote entwickelt, die den religiösen Lebensweisen der Bevölkerung Jerusalems entsprechen. Allein in Jerusalem lernen 110’000 Schüler in ultra-orthodoxen Schulen, was etwa zwei Drittel aller jüdischen Schüler in der Stadt ausmacht.

 

Die MINT-Bildung ist in den religiösen Schulen noch nicht verankert, was sich nachteilig auf die Zukunftschancen der Schüler auswirkt. Die Veränderungen durch die Technologie im Alltag zeigen sich auch in der ultra-orthodoxen Gesellschaft. Wissenschaft und Technologie spielen eine immer wichtigere Rolle, vor allem im Zusammenhang mit den verschiedenen beruflichen Möglichkeiten. Die ultra-orthodoxe Gesellschaft hat erkannt, dass diese Entwicklung auch Auswirkungen auf ihre bisherigen Lebensformen hat. Die steigende Armutsrate und ebenso steigende Quoten von vorzeitigen Ausbildungsabbrüchen an Haredi-Schulen, der stetige Druck, einen ausreichenden Lebensunterhalt für die oft kinderreichen Familien zu verdienen beschleunigt diese Einsicht. Mittlerweile werden auch an ihren Schulen MINT-Fächer in den Lehrplan aufgenommen.

 

Der Stadtteil Romema im Zentrum Jerusalems wurde ausgewählt, um ein Pilotprogramm zu implementieren. Das Programm wird die Fähigkeit zu unabhängigen Denken in Wissenschaft und Technologie entwickeln, problemorientiertes Lernen (PBL) sicherstellen und ein Verständnis dafür kultivieren, wie man die natürlichen Ressourcen des Planeten auf jede Weise nutzen kann.

 

Sind Sie Teil dieser Bildungsreise? anfrage@jfjlm.org

 

Bildung während der Pandemie

 

 

 

 

Die Coronapandemie wütet nach wie vor. Die Schweiz befindet sich im zweiten Lockdown, Israel im dritten und gleichzeitig werden die Menschen geimpft. Das sind viele Bemühungen, die parallel stattfinden, um die Pandemie einzudämmen.

 

In dieser Hektik ist es der Jerusalem Foundation ein Anliegen, ein Bildungsversprechen für die Kinder abzugeben. Nach wie vor werden neu aufgesetzte Computer an Familien mit schwachen sozioökonomischen Hintergründen verteilt. Dabei werden nicht nur die Kinder unterstützt, sondern auch die Eltern. Sie sind der Stamm der Kinder, der sicherstellt, dass die nächste Generation erfolgreich lernen kann.

 

Studien haben gezeigt, dass der Bildungsrückstand vom Lockdown im Frühling 2020 nicht aufzuholen ist. Deshalb setzt die Jerusalem Foundation alles daran, das Recht auf Bildung durchzusetzen.

 

Bildungsprojekte Fernunterricht

 

 

Bis jetzt wurden ca. 2’000 Computer und Tablets an Familien mit schulpflichtigen Kindern verteilt. Einige dieser Computer wurden auch an die ältere Bevölkerung verteilt, damit sie mit ihren Familien in Kontakt bleiben können.

 

Wir freuen uns über Ihre Unterstützung.

 

 

Amos Oz Förderpreis für Humanismus

 

Zwei Jahre nach dem Ableben des weltbekannten israelischen Schriftstellers Amos Oz (1939–2018) haben die Jerusalem Foundation und das Jerusalem Spinoza Institute einen “Amos Oz Grant for Humanism” ins Leben gerufen. Die Eröffnungszeremonie am 28. Dezember 2020 im Jerusalemer Van Leer Institut fand aufgrund der Corona-Pandemie online statt.

 

Nach der Begrüssung durch Israels Staatspräsident Reuven Rivlin, ein Klassenkamerad von Oz aus seiner Jerusalemer Schulzeit, sprachen Oz’ Tochter Prof. Fanya Oz-Salzberger und der Schriftsteller Eli Amir. Die Veranstaltung (nur in Hebräisch) ist abrufbar auf der Facebook-Seite der Jerusalem Foundation und auf YouTube.

 

Der Amos Oz Förderpreis für Humanismus in der Höhe von 30’000 NIS und wird einmal pro Jahr an Organisationen vergeben, die sich für die Förderung von Humanismus, Toleranz und Pluralismus in Jerusalem einsetzen. Die Förderung wird vom Adele Singer Rifkind Trust für religiösen und kulturellen Pluralismus gestiftet.

Die Mitglieder der Jury, die über die Preisvergabe für 2021 entscheiden, sind: Prof. Fania Oz-Salzberger, Prof. Shai Lavi, der Autor Eli Amir, Odia Lavi, Muhammad Salman, Dasi Gordon und Shai Doron.

 

 

Amos Oz, aus dem Familienalbum

 

Die Bücher des in Jerusalem geborenen Schriftstellers Amos Oz wurden in über 40 Sprachen übersetzt. Er erhielt 1998 den Israel-Preis für Literatur.

 

Mit dem Amos Oz Förderpreis für Humanismus sollen Initiativen gefördert werden, die Menschen in den Bereichen Kultur (Literatur, Kunst und Musik), Bildung und Gesellschaft zusammenbringen.

 

 

Wollen auch Sie den interkulturellen Dialog fördern? Unterstützen Sie unsere Initiative für gemeinsames Lernen oder schreiben Sie uns Ihre Idee anfrage@jfjlm.org 

 

 

Meet the Board

Im 2021 stellen wir Ihnen in den Newslettern unsere Stiftungsratsmitglieder vor.

 

Warum müssen Mädchen und Frauen besser in der Wissenschaft vertreten sein?

 

 

Hans-Ulrich Bigler, Präsident

 

«Als Wirtschaftsvertreter habe ich gelernt, dass Gesellschaften dann gewinnbringend funktionieren, wenn alle Bevölkerungsgruppen aus Gesellschaft, Wissenschaft und Wirtschaft gleichermassen beteiligt sind. Frauen, Mädchen, Minderheiten und die Gesamtbevölkerung. Genau hier setzt die Jerusalem Foundation an und deshalb engagiere ich mich für sie aus Überzeugung.»

 

 

 

Peter Vollenweider, Quästor

 

«Das ‘M’ in den MINT-Fächern steht für Mathematik. In dieser Disziplin fühle ich mich zuhause. Praktisch alle Entscheidungen, Erfindungen und Innovationen basieren auf Zahlen. Gewiss, Zahlen versprühen auf den ersten Blick nicht gerade ein hohes Mass an Emotionalität. Aber dennoch sind sie aus unserem täglichen Leben nicht wegzudenken. Umso mehr versuche ich diese beiden Faktoren zu verbinden und auch andere dafür zu gewinnen und ihnen aufzuzeigen, was für Perspektiven sich daraus entwickeln können. Genau das macht auch die Jerusalem Foundation. Sie sucht und analysiert Projekte und investiert Gelder, um die Gesellschaft in Jerusalem als Ganzes weiterzubringen. Unabhängig vom kulturellen und religiösen Hintergrund. Das fasziniert mich und darum unterstütze ich die Foundation.»

 

 

Warum liegt Ihnen Bildung und Wissenschaft am Herzen? Schreiben Sie uns: anfrage@jfjlm.org

 

Sämtliche Spendenbeiträge werden in die Projekte der Jerusalem Foundation investiert und werden, sofern gewünscht, zweckorientiert verwendet.

 

Herzlich,

Ihre Jerusalem Foundation Switzerland

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