Inhaltsverzeichnis:
- Unmittelbar helfen – Emergency-Programme laufen weiter
- Einfache Idee, doppelte Wirkung – Unsere Double Impact-Initiative
- Hoffnung in Ostjerusalem – dank Stiftung Hoffnung13
- Es geht vorwärts – bei Tsad Kadima
- Kunst, die die Seele berührt – Ausstellung des Café Europa-Kunstclubs
1. Unmittelbar helfen – Emergency-Programm laufen weiter
Weiterhin sind Tausende Menschen in Jerusalem auf unsere Nothilfe angewiesen. Mit Spenden von Freunden aus aller Welt finanzieren wir seit dem 8. Oktober bedarfsorientiert und unmittelbar Emergency-Programme in West- und Ostjerusalem. Dazu gehören u.a. Hilfe für die Gemeindezentren mit vielen trauernden Familien und systemrelevanten Arbeitskräften, Traumabehandlung in Kliniken, therapeutische Kunst- und Sportprogramme für aus dem Süden und Norden evakuierte Kinder sowie Unterstützung für isolierte ältere Menschen mit Pflegebedarf. Es gibt noch so viel zu tun. Deshalb bitten wir Sie auch in diesem Newsletter um Ihre Unterstützung. Jeder Euro hilft. Herzlichen Dank!
2. Einfache Idee, doppelte Wirkung – Unsere Double Impact-Initiative
Aktuell steht Jerusalem vor einer doppelten Herausforderung: Einerseits sind die Flüchtlingshotels in der Stadt überfüllt. Tausende von Evakuierten harren in kleinen Hotelzimmern aus. Schulische und außerschulische Aktivitäten für viele Hundert Jugendliche können nicht in der erforderlichen Regelmäßigkeit stattfinden. Andererseits sind v.a. Kultur- und Sportstätten mit großen Räumlichkeiten in der Stadt derzeit ungenutzt und haben kaum Publikumsverkehr.
Erfolgreich Abhilfe im doppelten Sinn schafft die Jerusalem Foundation jetzt mit „Double Impact“ im Rahmen ihrer Nothilfe. Die Idee dahinter ist denkbar einfach: Institutionen wie z.B. der Jerusalemer Zoo, Aquarium, Botanischer Garten, Tower of David Museum, Cinematheque und Mishkenot Sh’ananim stellen ihre Räumlichkeiten für Schulunterricht, Sport- und Freizeitaktivitäten zur Verfügung. Über 30.000 Menschen haben in den letzten Wochen bereits von dieser Maßnahme profitiert.
“Das Projekt Double Impact ist ein doppelter Gewinn für alle”, so Jerusalem Foundation-Präsident Shai Doron. “Jerusalem ist reich an Kulturstätten. Entsprechend sinnvoll ist es, eine Verbindung herzustellen zwischen den Evakuierten, die jetzt in der Stadt bleiben, Anlaufstellen und Erholung brauchen, und den Kultureinrichtungen, deren Besucherzahlen seit Kriegsbeginn stark zurückgegangen sind.”
Binnenevakuierte Kinder im Family Gottesman Israel Aquarium (Copyright: The Jerusalem Foundation)
- Hoffnung in Ostjerusalem – dank Stiftung Hoffnung13
Hoffnung und große Freude für das Ostjerusalemer Paley Center brachte unlängst erneut die Marburger Stiftung Hoffnung13. Dank ihrer Förderung konnte im Oktober 2023 mit der Durchführung eines weiteren einjährigen Theaterprogramms begonnen werden. Das Ziel: Kinder und junge Menschen in die Welt des Theaters einzuführen, mit arabischsprachigen KünstlerInnen zu verbinden, diese auf breiter Basis zu fördern und alle Beteiligten mit der Kunstszene Jerusalems und über Stadtgrenzen hinweg bekanntzumachen. Damit soll auch die Produktion eigener Werke und Aufführungen für darstellende Künste gefördert werden.
Der Leiter des Paley Centers und sein Team äußern sich beeindruckt vom Eifer und Engagement aller beteiligten Kinder und Jugendlichen. Insbesondere in Zeiten wie diesen finden die jungen Menschen in Paley einen Ort, der ihnen mit kreativem Theaterspiel, Tanz und Musik viel Zuversicht, Lebensfreude und positive Energie bringt.
Auf dem wöchentlichen Programm der insgesamt vier Gruppen stehen Themen wie Performance, Bewegung, Körpersprache, Arbeiten mit Objekten und Materialien. Das große Finale für die kleinen Künstler bildet im August 2024 eine Abschlussveranstaltung mit Publikumsaufführungen.
Impressionen aus einer der Kindergruppen
(Copyright: Paley Center)
- Es geht vorwärts – bei Tsad Kadima
Tsad Kadima (hebräisch für “Schritt vorwärts”) – dieser Name ist Programm. Seit über 35 Jahren kümmert sich die gleichnamige Organisation um ganzheitliche Unterstützung für Kinder, Jugendliche und Erwachsene mit komplexen Behinderungen und für deren Familien. Tsad Kadima ist führend auf ihrem Gebiet und vielfach ausgezeichnet. Als einzige Organisation Israels implementiert und lehrt sie die sog. Konduktive Pädagogik. Das Ziel: Kinder und junge Erwachsene mit Cerebralparese und komplexen körperlichen Behinderungen lernen, persönliche Fähigkeiten zu entwickeln und Selbstvertrauen aufzubauen, um ein Leben in Familie und Gemeinschaft zu führen.
Gelebte Inklusion und Integration auch mit der nachbarschaftlichen Umgebung stehen dabei im Mittelpunkt. Das Angebot richtet sich v.a. an Menschen mit Behinderungen aus sozial schwachen Familien – unabhängig von Religion, Ethnie und Geschlecht. 20 % der Mitarbeiter stammen aus den arabischsprechenden Vierteln Jerusalem.
Derzeit plant die Jerusalem Foundation in enger Kooperation u.a. mit der Stadtverwaltung Jerusalem den Bau eines Tsad Kadima-Gemeinschaftszentrums in Makor Hayim mitten in Jerusalem. Hier sollen 60 schwerstbehinderte junge Erwachsene ab 21 Jahren eine neue Bleibe finden, nachdem die Platzverhältnisse in den bisher angemieteten, schwer zugänglichen Räumlichkeiten an ihre Grenzen stoßen-
Das neue dreistöckige Gebäude mit Untergeschoss ist vollständig barrierefrei geplant
Das neue dreistöckige Gebäude mit Untergeschoss ist vollständig barrierefrei geplant und wird nach neuesten ökologischen Standards mit energiesparenden Funktionen gebaut. Vorgesehen sind u.a. eine Trainingswohnung für ein unabhängiges Leben in der Gemeinde, Räumlichkeiten für Fitness und Technik sowie Kunst- und Therapieräume.
Getreu dem Motto „Tsad Kadima“ sind die Jerusalem Foundation und ihre Partner hoffnungsfroh, noch in diesem Jahr mit dem Bau beginnen zu können. Möchten auch Sie sich am Projekt beteiligen? Wir freuen uns auf Ihre Kontaktaufnahme: anfrage@jfjlm.org.
Simulation des Neubaus (Copyright: Tsad Kadima)
5. Kunst, die die Seele berührt – Ausstellung des Café Europa-Kunstclubs
Wie sagte schon Pablo Picasso? Kunst wäscht den Staub des Alltags von der Seele. Das verspürte der Besucher beim Gang durch eine besondere Ausstellung, die bis vor kurzem im alten Gebäude des Jerusalemer Shaarei Zedek-Krankenhauses zu sehen war. Gezeigt wurden Werke von 15 Überlebenden des Holocaust. Seit Jahren sind sie Teilnehmende des Café Europa-Kunstclubs.
Die Gruppe betrachtet Kunst als Therapie mit pädagogischem Input, der das Wissen und die Erfahrung des Sehens erweitert. Entstanden sind beeindruckende Bilder, Gegenstände und Skulpturen, die die Seele berühren-
(Copyright: Café Europa, Roland Lavie, Sarah Schwartz und Yaffa Kalderon)
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