Obwohl Hebräisch und Arabisch Amtssprachen sind, hat mehrheitlich weder die hebräischsprechende noch die arabischspechende Bevölkerung in Jerusalem Kenntnis von der Sprache des jeweils Anderen, was Missverständnisse und Intoleranz verfestigt. Um die Gemeinschaft und das soziale Gefüge der Stadt zu stärken, versucht die Jerusalem Foundation, die Verständigung zwischen beiden Gruppen zu erleichtern, indem sie die Sprache des “Anderen” unterrichtet. Ziel ist es, Einstellungen und Verhaltensweisen zu ändern, arabischen Israelis zu helfen, sich in Israel zu Hause zu fühlen, und den Dialog zwischen den beiden Kulturen und Gemeinschaften zu erleichtern. Positive Kommunikation und gegenseitiger Respekt stärken die Gemeinschaft und tragen dazu bei, Jerusalem im Einklang mit der Vision der Jerusalem Foundation für 2030 zu gestalten.
Sprache als kulturelle Brücke: Dieser zweijährige Arabisch-Unterrichtskurs wurde für die fünften und sechsten Klassen konzipiert. Hebräischsprachige Kinder lernen auf Arabisch zu kommunizieren. Die Jerusalem Foundation führt das Programm in Jerusalem seit 2005 in Zusammenarbeit mit der Abraham-Fonds-Initiative durch. Jedes Jahr nehmen ca. 18 bis 20 Schulen daran teil. Die Initiative baut Barrieren ab, da sie arabische Sprache und Kultur in jüdischen Schulen unterrichtet und jüdische Schulkinder in täglichen Kontakt mit arabischen LehrerInnen bringt, die als Vorbilder dienen. Das Programm umfasst Begegnungen zwischen jüdischen und arabischen Kindern und ein Projekt am CVJM, bei dem jüdische und arabische SchülerInnen gemeinsam Hebräisch und Arabisch lernen. Derzeit wird eine Erweiterung des Programms erwogen, um Arabischunterricht für zusätzliche Alterskategorien anzubieten und, wo immer möglich, auch Hebräisch-Unterricht in arabischen Schulen in Ostjerusalem.
Hebräisch und Arabisch für Kinder und Erwachsene: Die Jerusalem Foundation koordiniert weitere Programme zur Förderung der hebräischen und arabischen Sprachkenntnisse von Kindern und Erwachsenen.
- Hebräisch-Unterricht an arabischen Schulen: Einstellung muttersprachlicher Hebräisch-Lehrer an arabischen Schulen, wobei für verbesserten Lernerfolg spezielle hebräische Sprachräume eingerichtet werden.
- Koexistenz im Dialog: Arabisch-Unterricht für Erwachsene – ein Programm, das seit 15 Jahren vom Jerusalemer Interkulturellen Zentrum JICC durchgeführt wird.
- Hebräisch für Araberinnen: Seit 2013 kostengünstige Hebräisch-Konversationskurse für arabische Frauen in einer leicht erreichbaren Örtlichkeit.
Mit Englisch in die Zukunft
Die Zukunft der jungen Menschen liegt der Jerusalem Foundation besonders am Herzen. Entsprechend will die Stiftung den Englischunterricht an den Jerusalemer Schulen revolutionieren und im nächsten Jahrzehnt etwa 100 Schulen erreichen. Das Programm beginnt im ersten Jahr mit sechs jüdischen und arabischen Grundschulen und soll in den kommenden fünf Jahren bereits bis zu 40 Schulen umfassen, um letztlich die Zielmarke 100 zu erreichen. Dieses Projekt stattet die jungen Menschen mit den Sprachkenntnissen aus, die für die Aufnahme an der Universität und den Erfolg am Arbeitsplatz erforderlich sind. Gute Englischkenntnisse bilden die Voraussetzung für eine erfolgreiche Integration und sichern den BewohnerInnen Jerusalems eine bessere Zukunft – ohne Unterschied des sozialen oder religiösen Hintergrunds. Diese Maßnahmen sind Bestandteil der strategischen Säule „Communal Strength“, einer der drei Prioritäten, die sich die Jerusalem Foundation mit Blick auf das Jahr 2030 auf die Fahnen geschrieben hat.
Das Programm fördert die Englischkenntnisse durch einen ganzheitlichen Ansatz. Sprechen und Hören stehen hierbei im Vordergrund, ergänzt durch außerschulische Aktivitäten zur Förderung der Kommunikationsfähigkeiten.
- Englisch-Clubs: Lernformat unter der Leitung erstklassig ausgebildeter Englischlehrer die normalerweise nur für Familien mit hohem Einkommen zugänglich sind. Immersiver Unterricht in Kombination mit visuellen Mitteln zum vereinfachten Erlernen der Sprache.
- Exkursionen: Ausflüge in englischer Sprache zu den attraktivsten Sehenswürdigkeiten Jerusalems mit unterhaltsamen Aktivitäten machen das Lernen interessant.
- “Treffen”: Ausschließlich englischsprachige Begegnungen zwischen arabischen und jüdischen Jugendlichen mit dem Mehrwert, die Schwierigkeiten des gemeinsamen Erlernens einer neuen Sprache zu erfahren.